Wie reich bist Du heute schon?

Die meisten antworten auf diese Frage, na ja, da geht noch was. Da geht noch reichlich. Oder aber, es geht so, ich komm klar. Niemand antwortet ehrlich und offen: Ich bin reich, ich fühle mich reich, ich bin reich beschenkt. Dabei sind wir es alle.

 

Weißt du, wie reich du bist?

Transparenz ist wichtig für die eigene Wahrnehmung. Das Gefühl, keinen Überblick zu haben, macht unsicher. Und Unsicherheit wollen wir nicht beim Thema Geld. Wie sonst auch nicht. Selbst wenn es im ersten Schritt ernüchternd oder unangenehm ist, lass uns schauen, wie reich du bist. Dabei möchte ich deinen Reichtum gerne in mehreren Schritten erkunden.

Zunächst baust du dir eine Tabelle oder lädst sie dir in den Unterlagen zum Buch herunter. In dieser Tabelle führst du alles auf, was du aktuell besitzt, genauso wie alle Schulden. Je nachdem, wie gut deine Unterlagen sortiert sind, kann das etwas Zeit in Anspruch nehmen oder es kann ganz schnell gehen. Bei Lebensversicherungen nimmst du den sogenannten Rückkaufswert, also das Geld, welches du heute für das Produkt bekommen würdest. Das gilt auch für alle sonstigen Wertgegenstände. Das Auto oder der Computer werden also nicht mit dem Betrag eingetragen, den du mal dafür bezahlt hast, sondern mit dem Wert, den du heute dafür bekommen würdest.

Das Erstellen dieser Liste kann dauern. Mit Widerständen kann gerechnet werden. Weil alleine diese Liste schon Emotionen wecken kann. Dafür ist dein Geldbuch da. Beobachte dich genau. Was fühlst du, wenn du die Zahlen sammelst? Gibt es Investitionen, auf die du besonders stolz bist? Oder welche, die dich ganz hoffnungsfroh stimmen? Welche Emotionen kommen auf, wenn du für Wertgegenstände einen Wert angeben musst, der deutlich niedriger als der Kaufpreis ist? Wie geht es dir bei der Auflistung deiner Schulden?

Ist die Liste fertig, hast du am Ende einen Überblick über deinen privaten Status quo. Auch der weckt Emotionen, die es zu notieren gilt. Macht er dich stolz, weckt er Vorfreude, auf was noch kommen mag oder fühlst du dich klein, schämst dich oder löst er Zukunftsängste aus? Oder was auch immer? Notiere es erstmal möglichst wertfrei. Wie eine Beobachterin. So ein bisschen, wie wenn du in den Kühlschrank schaust, um dann eine Einkaufsliste zu machen. Das löst ja auch keine Schuldgefühle aus, wenn du merkst, dass keine Äpfel mehr da sein. Hoffe ich zumindest.

Nun kannst du dich gleich schon mal einsortieren, wie reich du verglichen mit den anderen Bewohnern dieser Erde so bist. Gehörst du zu den oberen 5% der Menschen mit Geld, zu den reichsten 10%, zur goldenen Mitte (also 50%) oder darunter? Notiere die Prozentzahl, die sich für dich stimmig anfühlt. Zu welcher Gruppe gehörst du wohl?

 

Ich gehöre zu der Gruppe mit folgendem groben Prozentsatz:

_________ Prozent

 

So traurig das für die Welt ist, du kannst dich in Deutschland glücklich schätzen: Du gehörst mindestens zu den reichsten 10%! Selbst wenn du Schulden hast!

In meinen Augen ist Reichtum aber durchaus mehr als finanzielles Vermögen. Ich fühle mich reich beschenkt, weil ich mit Menschen mein Leben verbringen darf, die ich mag und liebe. Weil ich weitestgehend gesund bin. Weil ich in meinem Leben schon unglaublich viele wertvolle Momente erleben durfte. Und und und.

Bitte zähle für dich auf, was dein Leben jenseits des Geldes reich macht. Welche Menschen gehören dazu, was genau an deinem Körper und deiner Gesundheit fühlt sich reich an und welche Erlebnisse haben bisher dazu beigetragen, dass du einen reichen Schatz an Erinnerungen mit dir herumträgst? Was gibt es noch alles, was dir einfällt, was dein Leben reich macht? Wie reich bist du mit deiner Arbeit beschenkt? Mit der Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was du machen willst? Oder mit der Möglichkeit, deine Arbeit zu wechseln, wenn du noch auf dem Sprung in die Selbstständigkeit bist.

Ganzheitlich kannst du - wenn alles aufgelistet ist - darüber nachdenken, wo dein Leben noch reicher werden soll. Das kann dann Geld kosten, muss es aber nicht. Es können auch andere Optimierungen sein, die du mit Geld vielleicht gar nicht bezahlen kannst, sondern für die du anders aktiv werden musst. Es kann aber auch sein, dass Geld dir dabei hilft und deshalb etwas mehr davon da sein sollte.

 

 

Für mich ist der Zeitreichtum sehr wichtig und ich bin froh, dass ich mir diesen Reichtum in meinem Leben immer wieder „kaufen“ konnte. Nur an drei oder gar zwei Tagen in der Woche als Coach zu arbeiten, finde ich wertvoll. Grundsätzlich coache ich gerne, aber ich bin auch gerne in meinem Garten, gehe mit dem Hund spazieren oder mache Ausflüge. Dafür soll auch Zeit sein. Diese Zeit zu haben, dass macht mein Leben reich. Diese Zeit „kaufe“ ich mir, dafür bin ich zurückhaltender bei neuen Schuhen, einem größeren Auto, der fünften Online-Fortbildung oder anderen Konsumdingen. Ich lege hier die Priorität lieber auf die Zeit, weil sie mir wichtig ist. Da wir selten Werbung für Zeitreichtum sehen oder hören, erwähne ich dies hier extra. Viele andere Dinge, die du gerne für Geld haben möchtest, werden dir ohnehin präsent sein.