Kennst du diesen Gedankengang? Dieses Gesprächsthema in der Familie und unter Freunden, wenn man sich ausmalt, was man alles kauft, wenn man eine Million gewonnen hat? Oder sich ausmalt, mit einer Erfindung die Millionen zu machen?
Was bleibt, wenn du zu Ende gedacht hast? Wenn der Traum ausgeträumt ist, weil klar ist, dass er sich so einfach nicht verwirklichen lässt? Meist ein Gefühl der Leere, des Nicht-Habens, der Armut. Sie sind nicht förderlich, diese Gedanken. Genauso wenig, wie alle Gedanken, Handlungen oder Nicht-Handlungen, die dazu führen, dass du dich arm fühlst.
Nun wirst du vielleicht sagen, aber ich kann doch nicht plötzlich alles kaufen, was ich gerne hätte, damit ich mich nicht mehr arm fühle. Stimmt auch. Aber bei den meisten Menschen gibt es so ein paar Indikatoren, bei denen die Armut sich besonders bemerkbar macht. Bei der einen ist es die Discounter-Handcreme. Die ist zwar günstig und die eigene Mutter hat immer gepredigt, wie gut die ist. Aber eigentlich fühlst du dich arm, wenn du immer nur aus der großen Dose die günstige Creme auf deine Haut schmierst. Wenn es das ist, dann such dir mal eine gute Creme aus. Vielleicht nicht gleich eine, die 50 oder gar 80 € kostet, vielleicht erstmal eine für 12 oder 15 €. Ich bin sicher du wirst dich reicher fühlen. Wenn diese Creme dir vorher ein Gefühl von Armut gegeben hat oder eben auch ein Gefühl von einer falschen Solidarität zu deiner Mutter. In Armut vereint, das muss nicht sein.
Es muss nicht die Creme sein, bei einer anderen Person ist es die Jeans, bei wieder anderen die Unterwäsche und bei wieder jemand anderem die günstigen Lebensmittel aus dem Discounter. Spüre in deinem Alltag in dich hinein, bei welchen Käufen du dich arm fühlst und dir der Gedanke kommt, was Besseres kann ich mir nicht leisten. Das ist ein anderes Gefühl, als der eher nüchterne Gedanke, dass es das günstigere Produkt auch tut. Oder gar die Freude daran, dass man doch mit erstaunlich billigen Lebensmitteln ein tolles Essen zaubern kann. Wenn also eher Stolz oder Glücksgefühle auftauchen, kannst du sparen, was das Zeug hält. Ich erlebe gerade reiche Menschen, die genau hier unglaubliche Glücksgefühle produzieren können. Kein Wunder, dass sie reich sind. Sie haben einfach Freude am Sparen. Wenn dir dieses Gefühl eher fremd ist, dann identifiziere, bei welchen Einkäufen dein Armutsgefühl am stärksten ist. Auf einer Skala von 1 bis 10. Bei 1 ist es nicht da, bei 10 fühlst du dich arm wie eine Bettelmaus. Bei den Sachen, die mehr als eine 8 bekommen haben, kannst du im nächsten Schritt schauen, wie du diese am besten upgraden kannst. Sind es alltägliche Konsumprodukte, suchst du dir zunächst ein oder zwei Produkte raus. Erstaunlich viele Menschen essen billige Süßigkeiten. Ich geb´s zu, als eingefleischtes Sparbrötchen, habe auch ich erst durch meinen Mann kennengelernt, wie viel besser Schokolade oder Marzipan schmeckt, wenn man sie nicht nur für einen Euro kauft, sondern möglicherweise drei bezahlt. Andere tragen Schlüpfer, die zwar sicherlich keine Schadstoffe mehr in sich tragen, weil sie schon ewig oft gewaschen wurden, die aber auch nichts mehr an Spannkraft oder Style in sich tragen. Letzteres hatten sie sowieso noch nie, das Stück hat ja auch nur 1,49 Euro gekostet. Wenn solche Dinge bei dir ein Armutsgefühl hervorrufen, ist dies wunderbar. Es lässt sich leicht upgraden. Dabei reichen für die ersten reichen Glücksgefühle schon kleine Veränderungen nach oben.
Schwieriger wird es, wenn dein Auto oder gar deine Wohnung dir das Gefühl von Armut vermitteln. Ein echtes Upgrade ist hier möglicherweise mit erheblichen Kosten verbunden. Aber statt einem neuen Auto geht vielleicht eine etwas längere Reise mit der Bahn, natürlich in der 1. Klasse. Statt gleich einer neuen Wohnung lassen sich in der Wohnung die einen oder anderen Ecken so umräumen, renovieren und neu dekorieren, dass sich das Armutsgefühl deutlich weniger einstellt.
In jedem Fall tust du dir keinen Gefallen, dir ausgerechnet das Feld auszusuchen, bei dem du das Gefühl hast, nichts machen zu können. Du bringst dich hier in eine Opferstellung, die Geld auch nicht motivieren wird, zu dir zu kommen und die dich auf jeden Fall unglücklich macht. Also begebe dich gar nicht erst in die Schmollecke. In dieses Opfergefühl des einzigen armen Menschens auf der Welt, der nichts machen kann.
Werde eine Frau der Tat! Eine Person, die selbstverantwortlich weiß, bei welchen Ausgaben sie sparsam sein kann, weil es ihr egal ist, ob sie eine Seife für 10 Euro oder für 50 Cent benutzt. Die aber gleichzeitig auch weiß, dass für sie eine gut sitzende Jeans super wichtig ist und sie weiß, dass sie sich in günstigen Hosen immer ein bisschen schäbig vorkommt. Dann wird hier die teure Jeans gekauft. Dafür aber dann auch nur ein bis zwei Hosen und nicht gleich 10 oder 20. Konsum ist mit Emotionen verbunden. Gut ist es, deine Emotionen genau zu kennen und daraus die für dich förderlichsten Konsumentscheidungen zu fällen. Das heißt tatsächlich manchmal ein bisschen nachzudenken und tiefer hineinzuspüren. Bei welchen Käufen ist es für dich sinnig, für ein gutes Reichtumsgefühl Geld auszugeben und bei welchen weniger?
Dasselbe gilt für dein Business. Schau mal genau hin, wie und besonders wo du arbeitest. Am Küchentisch oder einem alten Schreibtisch, der halt noch übrig war? Auf einem Stuhl, der vielleicht modisch mit Vintage beschrieben werden kann, aber längeres Arbeiten verbietet, weil dein Rücken rebelliert? Wie sehen deine Aktenordner aus, mit welchem Rechner arbeitest du? Hier gibt es manchmal erstaunlich lieblose Arbeitssituationen. Die sich auf dein Unterbewusstsein auswirken. Sie signalisieren nicht Erfolg und Freude am Arbeiten. Dein erfolgreiches Ich in der Zukunft - eine Übung, die du immer mal wieder machen solltest - erreichst du am ehesten, in dem dein heutiges Ich schon in einer Umgebung arbeiten darf, welche dein erfolgreiches, zukünftiges Ich angemessen findet. Die notwendigen Veränderungen können, müssen aber kein Geld kosten. Manchmal reicht es nur, gründlich aufzuräumen. Manchmal braucht es ein paar neue schöne Aktenordner - oder auch nur neue Aufkleber, um alte Aktenordner einheitlich aufzuhübschen. Es kann auch ein Strauß Blumen sein, eine Grünpflanze oder eine Kerze, die deinem Arbeitsplatz mehr Wohnlichkeit und Aufmerksamkeit geben. Teurer ist ein neuer Bürostuhl, aber auch der kostet wiederum nicht die Welt. Manchmal reicht es einfach den Schreibtisch umzustellen oder neue Bilder an den Wänden anzubringen. Ich kenne deinen Arbeitsplatz nicht, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man viel machen kann und dies einen erheblichen Einfluss auf das erfolgreiche Unterbewusste hat.
Ehrenrunden sind normal
Bei diesen Kaufentdeckungen sind Fehler ganz normal. Vielleicht sind es sogar gar keine Fehler, sondern Erfahrungen und Veränderungen. Erfahrungen wirst du machen, wenn du dir teurere Dinge leistest und bei den einen oder anderen Dingen merkst, dass dies für dich gar nicht wichtig ist. Du also wieder eine Veränderung hin zum Sparen machen kannst. Ich hatte vor einiger Zeit das Gefühl, dass ich meine Sparbrötchen-Komfortzone verlassen müsste, um endlich abends mal nicht zu kochen, sondern essen zu bestellen. Unsere Erfahrung war beim ersten Mal, dass das Essen viel zu spät kam, wir dann sehr hungrig waren und danach gleich ins Bett sind. Keine gute Erfahrung. Beim nächsten Mal war es eine Pizza, die lauwarm geliefert wurde. Und beim dritten Mal habe ich mich über die Unmengen an Müll geärgert, die man am Ende entsorgen muss. Nach diesen Erfahrungen habe ich beschlossen, dass wir wahlweise wirklich essen gehen oder es zu Hause Stulle gibt, wenn wir keine Lust haben, zu kochen. Das Upgrade der Essenslieferung brauche ich aktuell nicht. Ich weiß, für andere Menschen passt genau dieses Upgrade total gut. Wie schön, dass wir unterschiedlich sind. Andere Dinge, wie beispielsweise Taxifahrten, finde ich toll, brauche ich aber auch nicht immer. Ich fühle mich ausreichend reich, wenn ich in besonderen Situationen ohne große Schwierigkeiten ein Taxi nehmen kann. Das heißt aber nicht, dass ich jede Woche Taxi fahre. Vielleicht alle zwei Monate, eben immer dann, wenn der öffentliche Nahverkehr sehr schlecht ist oder wenn es sehr spät ist.
Deine Arbeitsschritte sind ganz konkret: Überlege, ob es Kaufentscheidungen gibt, bei denen du dich automatisch arm fühlst. Schau, ob ein Upgrade möglich ist. Teste dies für eine gewisse Zeit und spüre in dich hinein, ob sich dein Armutsgefühl genau jetzt in die Richtung von Reichtumsgefühl verändert. Wenn das der Fall ist, bleib dabei. Wenn nicht, suche dir andere Felder. Geh in kleinen Schritten voran. Damit dein innerer Armutsmanager nicht ausflippt. Und du immer wieder genau justieren kannst, was passt und was nicht.
Insgesamt hat diese Übung zum Ziel, dass du das Gefühl von Reichtum und Erfolg (bzw. das Gefühl genug zu haben), nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschiebst, sondern hier und heute in dein Leben lässt.