Glückstraining Nr. 4 - Den richtigen Fokus wählen

Heute geht es mir in dieser Glücksaktivität um den Fokus unserer Aufmerksamkeit. Auf was legen Sie Ihren Fokus, auf positive oder negative Dinge? Auf Sachen, die geklappt haben oder auf solche, die eher ein Fehlgriff waren?   

Es gibt Menschen, die schauen laufend auf die schlechten Seiten. Nehmen wir als Beispiel ein schlampiges Kind. Hier kommen die ersten Botschaften von außen. Immer wieder betont die Mutter, wie schlampig das Kind doch sein. Und das Kind denkt diesen Gedanken irgendwann eben auch selber. 

Dies macht es dann bei jedem Fleck und bei jedem Gegenstand, der in der Aufregung vergessen wurde. Aus der Zuweisung der Mutter und den eigenen sich immer wiederholenden Gedanken entsteht ein Teil einer Identität: Ich bin eine schlampige Person. 

Wie schade! Dieses Kind ist nebenbei enorm kreativ und humorvoll und fröhlich. Alle diese Dinge werden weniger gesehen und das Kind nimmt diese Seite sogar als selbstverständlich wahr. Als nicht erwähnenswert und für die eigene Identität nicht relevant. Stattdessen fokussiert sich dieses Kind darauf, die ganze Energie dahingehend einzusetzen, nicht mehr schlampig zu sein. Was der eigenen Kreativität und Genialität völlig zu wieder läuft. 


Ich habe bewusst ein Beispiel mit einem Kind gewählt. Denn ich habe in meinen Coachings den Eindruck, dass viele von uns in der Kindheit diesen defizitären Blick als Normalität eingeübt haben. Es fühlt sich normal an, sich selbst zu kritisieren, die negativen Seiten zu betrachten und am Ende des Tages auch viele Identitätszuschreibungen eher im negativen und im Mangel vorzunehmen. 


Wie schade! Nicht besonders förderlich für ein glückliches Leben. Wenn Sie dies ändern wollen, dann kontrollieren Sie Ihre Gedanken. Üben Sie ein, zu jedem Feierabend zu schauen, was heute im Büro alles gut geklappt hat. Was Sie geschafft haben. Und wo es Situationen gab, die Ihnen besonders viel Freude gemacht haben. Das gleiche können Sie auch abends für den gesamten Tag machen. Wo waren Sie heute gut drin? 


In einem weiteren Übungsschritt können Sie Ihre Mitmenschen erfreuen. Für was können Sie heute Ihre Partnerin oder Ihren Partner loben? Welche tollen Ideen gilt es bei Ihren Kindern oder Kollegen herauszustellen? Üben Sie sich, bei sich selbst und bei anderen die positiven Merkmale zu entdecken. Und immer wieder den Fokus auf diese zu legen. Und die ewige Leier, irgendwelche Schwachstellen zu benennen, einzustellen. Wahrscheinlich bringt es eh keine wirkliche Änderung. 


Ach so, je nachdem wie intensiv Sie die Negativbrille in Ihrem früheren Leben gelebt haben, braucht es ein bisschen Zeit die Positivbrille aufzusetzen. Und es fühlt sich am Anfang vielleicht ein bisschen komisch an. Wenn es hilft, können Sie gedanklich dann gerne erstmal mich beschimpfen. Um dann doch noch eine positive Seite bei sich selbst zu entdecken. Viel Spaß!



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