Gespräche dienen zum Austausch und zur Information. Natürlich auch zur Beziehungsbindung. Aber ist alles, was sich so erzählt wird, wirklich für mich wichtig? Als kleine Inspiration habe ich einen Dialog mit einem Philosophen herausgekramt (die ursprüngliche Quelle ist mir leider unbekannt), als Anregung das eine oder andere Gespräch einmal anders zu gestalten:
Der Philosoph hatte gerade einen harten Tag an der Universität
hinter
sich gebracht. Er wollte noch etwas in seinem Lieblingsbistro essen
gehen.
Da begegnete ihm ein Bekannter von der Uni.
Wissen Sie was ich über Ihren Freund Stefan gehört habe?
Einen Moment entgegnete der Philosoph.
Bevor ich Ihnen zuhöre, möchte ich gern ein paar Fragen stellen.
Der Bekannte war verwirrt… Äh…
Ganz genau. Ich denke, dass es wahrscheinlich eine gute Idee ist, kurz
darüber nachzudenken bevor Sie es mir erzählen.
Ich nenne es den 3-Filter-Test.
Der erste Filter ist der Filter der Wahrheit. Sind Sie sich absolut sicher,
dass das was Sie mir erzählen wollen wahr ist?
Der Bekannte stotterte:
Äh… nicht wirklich. Sehen Sie, ich habe es gerade gehört…
Alles klar, entgegnete der Philosoph Sie haben also keine Ahnung ob
diese Information stimmt oder nicht.
Nun gut, lassen Sie uns den zweiten Filter versuchen, den Filter der
Gutmütigkeit. Ist, was Sie mir sagen möchten, etwas Gutes?
Nein, überhaupt nicht, es ist so…
Also, unterbracht ihn der Philosoph Sie wünschen mir etwas schlechtes
über meinen Freund Stefan zu erzählen, von dem Sie nicht wissen ob es wahr ist.
Aber einen Filter haben wir noch. Den Filter der Nützlichkeit.
Ist, was Sie mir über meinen Freund erzählen möchten für mich irgendwie nützlich?
Nein, nicht im Geringsten.
Schön, meinte der Philosoph, wenn das, was Sie mir erzählen möchten,
weder wahr, noch gut oder nützlich ist, warum möchten Sie es mir überhaupt erzählen?
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franz (Donnerstag, 08 Mai 2014 09:16)
das ist sehr gut